Für heute morgen habe ich bei Hidden Gems Tours Die Bangalore Running Tour mit Frühstück gebucht. Der Veranstalter offeriert sogar, mich beim Hotel abzuholen. So fahren wir um 6.15 Uhr zum Parkeingang des Lal Bagh botanischen Gartens. Hier ist schon viel los, überall hat es Läufer, Wanderer, Yogis und andere Übende

Der Garten wurde im Jahre 1760 von Hyder Ali, dem damaligen Herrscher von Mysore, in Auftrag gegeben. Der Park ist heute etwa 1 km2 gross und beherbergt 1000 verschiedene Pflanzen. Mein Guide Praveen zeigt mir die Cook Pinie, welche wie eine Säule in den Himmel wächst. Oder den riesigen Kapokbaum, der auch Wollbaum heisst, weil er baumwollähnliche Fadenknäuel abwirft. Und die Flughunde, welche schlafend in den Bäumen hängen.

Das Wissen, welches durch den Anbau fremder Pflanzen gewonnen wurde, hat ganze Industrien beeinflusst. So ist Indien heute der weltweit drittgrösste Produzent von Naturgummi.

Kreuz und quer rennen wir durch die Anlage und ich erfahre viel Interessantes. Zum Beispiel, dass fast alles Wasser für Bangalore gespeichertes Regenwasser vom Monsun ist. Nur im letzten Jahrhundert wurde eine Pipeline erstellt, welche Wasser aus Hampi bringt.

Im Gavipuram Tempel steigen wir gebückt in die Höhle hinab. Vor dem Tempel gibt es die magischen Steinscheiben zu bewundern. Wir rennen an einer Milchkuhhaltung vorbei, dies mitten in der Stadt.

Zum Abschluss der Tour gibt es ein köstliches indisches Frühstück im beliebten Lokal Vidyarthi Bhavan.

Praveen fährt mich zum Hotel zurück, von wo ich zum Archäologischen Museum (Government Museum) spaziere. Viele Statuen, Bilder, Werkzeuge und einige sehr schöne Musikinstrumente sind zu sehen.

Gleich daneben steht das faszinierende Industrial and Technical Museum. Es gibt spannende Erläuterungen von Dieselmotoren über Autolenkungen bis zur Chip-Herstellung. Sehr viele Schulklassen sind heute zu Besuch.

Hinter den beiden Museen liegt der Cubbon Park, welchen ich mit einem Audioguide, den mir Praveen geschenkt hat, durchwandere. Auch hier erfahre ich wieder viel Spannendes, zum Beispiel, warum der Musikpavillon gezügelt werden musste (zu viele Unfälle von Musikhörern beim Überqueren der Strasse), oder mit welchen Ambitionen das Parlamentsgebäude gebaut wurde (höher und grösser als das britische Gerichtsgebäude gegenüber!).

Zurück zum Hotel gehe ich über die Church Street, wo ich auch zu Mittag esse.