Jetzt habe ich zwei Tage lang kein Blog geschrieben, warum? Nach der Wanderung auf den Shivapuri Peak fühlte ich mich angeschlagen. Vielleicht habe ich doch ein zu forsches Tempo genommen, nachdem ich über zwei Monate auf Meereshöhe verbracht habe.

Ebenfalls änderte beim Abstieg das Wetter ständig, von Sonne über Regen zu Wind. Vermutlich habe ich mich da erkältet. Heute denkt jeder sofort an den Corona Virus. Ich war aber in den letzten Monaten nur in Indien und Nepal, wo das Risiko als minim eingestuft wurde.

Jedenfalls bleibe ich zwei Tage im Zimmer, nehme Früchte zum Frühstück und ruhe aus.

Am Montag dem 9. habe ich ein Busbillett für die Fahrt nach Pokhara. Ich muss also raus, packe meine Sachen und trage sie zur Bushaltestelle. Das geht ordentlich. Dort setze ich mich hin und habe etwas Selbstmitleid.

Ich schaue einem Abfallsammler zu, wie er im ganzen Dreck nach verwertbaren Teilen sucht, diese säuberlich nach Karton, Plastic und Alu u.s.w trennt. Zum Schluss wischt er sorgfältig die Strasse. Die sortierten Materialien kommen in grosse Säcke und werden mit dem Lasten-Dreirad abtransportiert.

Das ist eine strenge und schmutzige Arbeit, welche wenig einbringt. Mir wird bewusst, wie privilegiert ich bin und wie gut es mir geht. Ich lasse mein Billett kontrollieren und gebe das Gepäck ab.

Wir fahren um 7.30 los, der Bus von Green Line Tours ist nicht ganz voll. Wir nehmen den Prithvi Highway, welcher die Stadt nach Westen verlässt. Zuerst steigt die Strasse an bis nach Thankot (1530 m). Jetzt hat man einen schönen Blick auf die vielen Serpentinen, welche zum Trisuli River hinunterführen. Heute ist das Holi Fest. Darum hat es wenige Lastwagen und wir kommen sehr gut voran. Ich freue mich auf eine frühe Ankunft.

Nach 20 km gibt es eine 20-minütige Pause zum Kaffee trinken und für den Toilettenbesuch. Derweil holen der Chauffeur und der Mechaniker die Werkzeuge hervor, liegen unter den Bus und versuchen etwas zu reparieren. Das verzögert die Weiterfahrt.

Die Reparatur scheint vollbracht und wir fahren weiter. Gegen Mittag stoppen wir ein zweites Mal mitten auf der Strasse an der prallen Sonne, und die Männer beginnen wieder zu schrauben. Informationen an die Passagiere gibt es keine, wir steigen schon mal aus.

Da wird gebastelt, Flüssigkeit nachgeschüttet und telefoniert, aber es hilft nichts. Ein Touristin aus Sri Lanka unterhält sich auf Hindi mit dem Chauffeur. Es müsse ein Ersatzbus kommen und das nötige Ersatzteil für den defekten Bus aus Kathmandu. Das daure 3 Stunden.

Der Chauffeur will uns alle an der Sonne warten lassen, aber die Dame aus Sri Lanka hat Durchsetzungsvermögen und bewirkt, dass ein lokaler Bus angehalten wird, welcher uns zu unserem Mittagshalt bringt. Das geschieht erstaunlich speditiv.

Jetzt sieht die Situation schon besser aus. Wir sitzen im Schatten und essen an einem schönen Ort: Riverside Springs Resort. Der Höhepunkt ist das Täfelchen Lindt-Schokolade, welche mir eine japanische Mitfahrerin anbietet. Welch ein Glück.

Wir warten bis gegen vier Uhr. Nun kommt der Ersatzbus. Jetzt geht es im zügigen Tempo nach Pokhara. Es war mir nicht bewusst, dass dieses Tal auf bis zu 200 Meter über Meer absinkt.

Natürlich wird es dunkel, aber wir profitieren immer noch vom spärlichen Verkehr und erreichen das Ziel gegen 19.30 Uhr. Nawa und Bhakta sind an der Busstation und holen mich mit einem Taxi ab. Ich bin todmüde und gehe sofort schlafen.