Frühstück gibt es auf dem Dach, der Himmel ist noch grau. Ich habe im Lonely Planet einen Spaziergang durch das Alte Viertel gefunden, dem will ich folgen. Auf der kleinen Insel im Hoan Kiem See besuche ich den Ngoc Son Tempel. Der Zugang führt über eine kleine Brücke. Wieder zurück, komme ich am Märtyrer Monument vorbei, welches ziemlich russisch ausschaut. Das Wasserpuppentheater ist ganz in der Nähe, die Vorstellungen sind am Nachmittag. Ich besuche das Heritage House, ein restauriertes Gebäude einer Händlerfamilie aus dem 19. Jahrhundert. Es zeigt schlichte, aber schöne Möbel und Geschirr. Weiter geht es an Juwelieren vorbei zu einem ganz schmalen Durchgang. Eine enge Treppe führt dann hinauf zu einem grossen Tempel, der mit den farbigsten Opfergaben überladen ist. Das Alte Ost-Tor ist das einzige der 16 mittelalterlichen Stadttore, das noch steht. Ganz in der Nähe hat es mehrere Märkte, sowohl auf der Strasse, als auch in einem riesigen Gebäude. Es ist wie immer alles dicht gedrängt und überwältigend. Durch die engen Gassen drängen sich Hunderte von Rollern, welche mir langsam auf die Nerven gehen. Alle Trottoirs sind voll Roller, die Strassen, die Märkte, es ist zu Fuss manchmal kein Durchkommen. 

Die Läden sind hier nach Viertel geordnet, einen Strassenzug lang gibt es überall Eisenwaren, dann Blechartikel, Spiegel, Spielzeug, Seide und duftende Kräuter. Die Seidentücher waren aber in Laos viel schöner. Den Abschluss des Spaziergangs macht die St. Joseph Kathedrale, eine neugotische Kirche von 1886.

Da das Hoa Lo Prison Museum nicht weit ist, gehe ich dorthin. Es wurde von den Franzosen 1896 gebaut. Hier lebten unter widrigsten Bedingungen bis zu 2000 Gefangene. Später wurden amerikanische Kriegsgefangene untergebracht.

Ich schlendere zurück Richtung Hotel, das Wetter ist deutlich besser geworden, und besuche noch einmal das Restaurant MET 5. Ich probiere die Nudelsuppe mit Rindfleisch und das Stir Fried Chicken mit Zitronengras und Chilis. Es schmeckt auch heute köstlich. Ganz in der Nähe finde ich im ersten Stock das malerische Loading T Café, wo französische Schlager aus den 60er Jahren laufen und ich einen Kokos-Kaffee trinke. Ich erhalte zusätzlich eine Tasse vietnamesischen Tee zum Probieren. Dem Kaffee ist ein Laden mit Keramik angeschlossen, welche in der hauseigenen Fabrik etwa 30 km ausserhalb der Stadt produziert wird.