Ein letztes Mal Yoga, eine letzte Konsultation, eine letzte Massage…
Es war eine erholsame Woche im Albin’s Glory. Das gesunde Essen und die täglichen Massagen haben mir gut getan. Nur den Kaffee habe ich vermisst; eine Woche ohne Zucker schaffte ich hingegen gut.

Bei der heutigen Besprechung erklärt mir Dr. Subhash, dass ich der Vata – Kapha Typ sei. Das bedeutet Luft und Wasser. Vata enstpricht Energie und Bewegung, Kapha steht für schwer, langsam und stetig.

Zu meiner Typenkombination erhalte ich auch einen ausführlichen Ernährungsplan, worin die Nahrungsmittel aufgelistet sind, welche mir gut tun, und diejenigen, welche ich vermeiden soll.

Nach dem Mittagessen verabschiede ich mich und nehme ein Uber-Taxi nach Ernakulam, wo ich im Hotel Q One Plaza ein preiswertes Zimmer reserviert habe. Nachdem ich mein Gepäck im Zimmer verstaut ist, mache ich mich daran, die indische Post mit einer Paketsendung zu beauftragen.

Im Folklore Museum hatte ich ein Buch über die Sammlung gekauft, welches zwar sehr interessant, aber leider auch gross und schwer ist. Das mag ich nicht herumschleppen.

Als erstes muss das Buch verpackt werden. Zum Glück bin ich in einem Viertel mit vielen kleinen Läden. Bald finde ich eine Papeterie, welche mir ein starkes Couvert verkauft. Das Buch passt gut hinein.

Die Post ist gleich gegenüber. Dort schreibe ich mein Couvert an und will es zukleben, aber der Verschluss ist weder selbstklebend noch sonstwie geleimt. Hm, was machen?
Ein Postkunde führt mich zum Leimtopf. Aha, so geht das! Mit dem Pinsel schmiere ich die Lasche voll Kleber, jetzt kann ich das Couvert zu machen.

Damit bewege ich mich zum Schalter. Die Postbeamtin fragt mich, wie ich das Paket verschicken will. Auf meine Gegenfrage, was es denn für Möglichkeiten gibt, stellt sie mir dieselbe Frage einfach nochmals lauter und wird etwas unwirsch.

Ich sage, ich wünsche normale Post. Mit diesem Wunsch werde ich an den Schalter nebenan verwiesen. Hier erfahre ich, dass Post ins Ausland nur eingeschrieben verschickt werden kann, dass sie in diesem Büro nach 15 Uhr aber keine eingeschriebenen Sendungen mehr annehmen. Ich soll doch bitte ins Hauptpostbüro gehen, dass sei nur 1 km weg.

Wieder draussen, folge ich der M.G. Road und biege, wie ich netterweise instruiert worden bin, beim zweiten Lichtsignal links ab. Auf dem Weg scheint mir mein Couvert für das schwere Buch doch etwas leicht gebaut, darum schaue ich mich nach Klebeband um, welches ich, oh Wunder, innert kürzester Zeit finde.

Jetzt verklebe ich das Paket mit Scotch-Tape und frage einen Passanten nach dem Postbüro. Mit dessen Hilfe ist es leicht zu finden. Die Schalter sind im ersten Stock und ich reihe mich ein.

Der Beamte gibt mir ein Zollformular, welches ich ausfüllen soll. Ebenfalls muss ich einen Absender angeben. Schreib ich halt die Hoteladresse hin. Wieder am Schalter möchte der Beamte eine Kopie meines Reisepasses. Zum Glück habe ich meinen Papierkram im Rucksack, ich habe nämlich zuhause einige Passkopien gemacht, man weiss ja nie…

Jetzt steht meinem Glück nichts mehr im Wege und ich darf das Buch für den stolzen Preis von 1174 Rs. per Airmail aufgeben. Billigere Varianten scheint es nicht zu geben. Ich bin froh, dass dies Aufgabe erledigt ist und gehe spazieren.

Nicht weit weg sehe ich eine grüne Parkanlage, dahinter das Meer, da gehe ich hin. Es ist der Subhash Bose Park und ich geniesse das üppige Grün und die frische Luft vom Meer. Auf dem Rückweg zum Hotel fällt mir die Konzertbühne des Durbar Hall Ground auf und ich betrete die Anlage. Ebenfalls auf dem Grundstück befindet sich die Durbar Hall, eine Kunstgalerie mit mehreren Ausstellungen.

Ich besuche zuerst das Untergeschoss, wo eine gemischte Ausstellung gezeigt wird, die Bilder wurden offenbar zu einer Art Wettbewerb eingereicht.

Im oberen Geschoss zu sehen ist Rustic Footmarks mit Bildern von 29 indischen Künstlern zu gesellschaftlichen und umweltbezogenen Themen.

Im Shree Krishna Inn verzehre ich eine Paneer Masala Dosa, dann verziehe ich mich auf mein Zimmer.

30.1.2020