Der Übergang ist abrupt: rechts die Hochhäuser von Borivali, vor mir die mindestens sechsspurige, vollgestopfte Autostrasse, links der Parkeingang und dahinter beginnt die Natur des Sanjay Gandhi National Park. Mit Uber bin ich hingefahren, und hier gleich ein Tipp: unbedingt als Adresse Sanjay Gandhi National Park Main Entrance oder Ticket Counter angeben. Gibt man nur den Park ein, findet Uber zwar eine Route, die führt aber nicht in den Park sondern an eine gesperrte Strasse. Wir mussten den ganzen Park umkreisen um zum Haupteingang zu gelangen.

Für den Eintritt bezahle ich 58 Rs, dann suche ich den Shuttle Bus zu den Kanheri Caves, meinem eigentlichen Ziel von heute. Den finde ich aber nicht und nehme ein weiteres Taxi für die gut 6 km zu den Höhlen. Diese zu besichtigen, kostet separat: 25 Rs für Inder, 300 Rs für Ausländer.

Der Sanjay Gandhi National Park ist der Schlusspunkt einer Entwicklung von kleineren Pärken, welche 1942 begann. Den jetzigen Namen erhielt er 1996 und er umfasst heute 104 Quadratkilometer. Er zieht pro Jahr 2 Millionen Besucher an.

Die Kanheri Caves wurden im 1. Jahrhundert vor Christus von buddhistischen Mönchen aus dem Basalt gemeisselt. Es gibt Versammlungshallen, Wohnungen, Stupas, Wasserreservoire usw. Viele Höhlen sind mit Reliefen verziert, daneben findet man ganze Statuen, ein riesige Buddha-Figur und in einer Höhle ein noch erhaltenes Deckenfresko.

Am heutigen Samstag sind die Höhlen sehr gut besucht von indischen Familien und Schulklassen. Ausländische Touristen habe ich keine bemerkt. Die Höhlen sind nummeriert und es soll im ganzen 108 davon haben. Die Lage der Höhlen ist aber sehr verzweigt. Der Weg führt durch kleine Schluchten und auf Hügel hinauf. Eine Übersicht erhält man nirgends, aber das macht nichts. Ich ziehe einfach los und staune.

Einige Gemächer sind mit Gittern abgesperrt, aber die meisten Höhlen, auch mit uralten Reliefs, kann man hautnah erleben. Das ist sehr beeindruckend und erinnert mich an die Wüstenstadt Petra in Jordanien.

Nach zwei Stunden mache ich mich auf den Rückweg und wandere die 6 km zurück zum Eingang. Bei der Rückfahrt hat der Verkehr enorm zugenommen, dafür machen wir diesmal keinen Umweg. Nahe meinem Hotel entdecke ich ein sehr preisgünstiges, vegetarisches Restaurant, wo ich es mir schmecken lasse: Rajarajeshwari Veg Delight, Sant Dyaneshwar Marg, nähe Shivaji Park. Ich habe Cheese Tava Pulav gegessen.