Zum Frühstück koche ich einen Kaffee auf dem Zimmer und esse dazu die übrig gebliebenen Milk Cakes und ein paar Cashews. Um 6.30 kommen mein Guide Bảo und ein Fahrer. Dieser bringt uns zum Ausgangspunkt der Wanderung auf den Fansipan. Gebucht habe ich über Viator, der Spass kostet 123.50 $.

Der Fansipan ist mit 3143 m der höchste Berg von Vietnam und ganz Indochina. Wir starten im Nebel, wenigstens regnet es nicht. Es geht immer durch den Dschungel, immer rauf und runter, und der Fels ist nass, aber zum Glück sehr griffig. Es gibt in den Fels gehauene Stufen, gemauerte Treppen, Stahltreppen und Chromstahl-Leitern. Bảo schlägt ein flottes Tempo an, dem ich folgen kann. Das Wetter bleibt neblig, darum kann ich zur Aussicht nichts berichten. Am Weg hat es ziemlich viel Abfall. Wir passieren das erste Camp für die Dreitagewanderung. Im zweiten Camp gibt es Mittagessen. Da sitzt auch schon ein Holländer, welcher mit seinem Führer kurz vor uns gestartet ist. Das Camp ist schmutzig, feucht und kalt. Wir ziehen weiter und erreichen nach insgesamt 4¾ Stunden den Gipfel. Die letzten 100 Höhenmeter sind alles Treppen, wir kommen an der Seilbahnstation vorbei und Tempel hat es glaub auch. Auf dem Gipfel bleibt der Nebel, wir schiessen ein paar Fotos, ich kriege ein Diplom und eine Medaille und wir machen uns auf den Abstieg. Das ist jetzt einfach Knochenarbeit, denn viel Neues gibt es nicht zu sehen, und ausserdem muss ich mich auf den Weg konzentrieren. Es gibt auch eine Seilbahn auf den Gipfel, die ist aber im Moment in Revision. Wenn die läuft, wird es oben ungemütlich. Nach insgesamt 8½ Stunden sind wir wieder unten und bald kommt der Fahrer. Er hatte mich am Morgen nach meinem Alter gefragt und ist jetzt des Lobes voll. Er hätte gedacht, dass ich wohl umkehren müsse und jetzt sei ich so schnell wie die Jungen, kommuniziert er mir mittels Google Translate. Ich verabschiede mich von Bảo und der Fahrer bringt mich zum Hotel. Mittlerweile ist mir in den nassen Kleidern etwas frisch und ich brauche eine lange heisse Dusche. Im hauseigenen Restaurant esse ich Fried Noodles und auf dem Zimmer trinke ich viel Ingwertee.