Der Tag fängt schon gut an: um Mitternacht beginnt in der Nähe eine Party und vom Bassgedröhne klirren die Fensterscheiben. So kann ich nicht schlafen. Ich schreibe eine Nachricht an die Vermieterin, und, oh Wunder, sie antwortet und verspricht, mit jemandem zu sprechen. Tatsächlich entfernt sich das Gedröhne, sodass es nicht mehr stört. So komme ich dennoch zu meinem Schlaf.

Um 5 Uhr stehe ich auf und fahre kurz vor sechs Uhr los. Die Party ist immer noch im Gange, und einige nicht mehr so muntere Menschen torkeln durch die Gassen.Es ist stockdunkel, aber mein Velolicht funktioniert recht gut, so bis 15 km/h. Mit den vielen Schlaglöchern in der Strasse ist das schnell genug. Für die heutige Strecke habe ich bei Outdooractive Rennrad angegeben und nicht mehr Gravel oder Touren, wie zuvor. Auf eine Querfeldein-Tour wie gestern habe ich keine Lust mehr. Das funktioniert ganz gut, nur einmal schickt mich das Programm grundlos weg von der Strasse auf einen kiesigen Umweg und dann zurück auf dieselbe Strasse. Am Anfang bin ich auf der Autostrasse, so komme ich auch an einer Tankstelle vorbei, wo ich einen Espresso trinke. Jetzt ist es bereits hell geworden und ich geniesse das Morgenlicht.

In Cabanes halte ich ein zweites Mal und esse etwas kleines. Dann gucke ich mir den Vorderreifen an, der eiert nämlich seit ich den Platten hatte. Ich lasse die Luft raus und versuche, den Reifen besser auf der Felge zu positionieren, der sitzt nicht ganz rund. Dann pumpe ich ihn wieder auf. Vielleicht besser?

Jetzt folgt mein Radweg der Autobahn, sehr praktisch angelegt. In La Pobla Tomesa sitzen schon viele Radfahrer in den Bars, ich halte auch an und trinke einen weiteren Kaffee. Das Croissant dazu ist vorzüglich. Ich bleibe weiterhin neben der Autobahn, es geht leicht bergab und ich komme gut vorwärts. Ich überquere den Riu Millars. Schon ist auf der Autobahn Valencia angeschrieben, da will ich aber heute noch nicht hin.

In Betxi hat es einen kleinen Park mit Tischen, einem künstlichen Boulder-Felsen und einem Pump Track. Das passt gut für eine kleine Pause, eine Orange und Banane habe ich auch noch im Rucksack. Jetzt wird es deutlich gebirgiger, und in der Ebene vor mir breiten sich riesige Orangenkulturen aus. Ich erreiche La Vall D’Uixó gegen 12 Uhr, das Thermometer zeigt 36° am Schatten.  Im Hotel Belcaire lässt man mich schon mein Zimmer beziehen und es gibt auch einen Veloraum. Sehr freundlicher Empfang!

Ich dusche und gehe zum Mittagessen ins zugehörige Restaurant L’Alpino. Am Nachmittag kaufe ich Wasser ein für morgen, heute ist Maria Himmelfahrt, aber ich finde einen Laden, der offen hat. Jetzt ist es wirklich heiss!!