Um 7 Uhr finde ich mich beim Hotel zum Yoga ein. Ein beschaulicher Ort unter Bäumen mit Blick auf das Wasser ist wie geschaffen dafür. Kamal heisst der Yogalehrer und ich folge mit den anderen Gästen seinen Anleitungen.

Zu Beginn machen wir viele Lockerungsübungen, dann einige Streckungen und Drehhaltungen, ein paar Sonnengrüsse. Das tut gut.

Um 8.30 gibt es Frühstück mit Früchten und Dosas. Mit fehlt definitiv der Kaffee, das Verlangen verfolgt mich den ganzen Tag.

Ich ziehe meine Laufschuhe an und renne quer über die Vypin Insel zum Valappu Beach. Das sind nur 2 km, also nicht weit. Am Strand hat es einige Fischer und sonst niemanden. Man kann sicher dem Strand entlang weit laufen.

Ich mache nur eine kurze Runde und kehre in mein Zimmer zurück. Um 11.30 habe ich Therapie.

Nach einem kurzen Gespräch mit Dr. Subhash werde ich von den zwei Masseuren erwartet. Zuerst bekomme ich wieder ein Pulver aufs Haupt gestreut und dann eine gründliche Kopfmassage.

Anschliessen ist der Rücken mit Ölmassage dran, und zwar im Sitzen. Dann darf ich mich auf den Bauch legen und jetzt wird über den ganzen Körper gearbeitet. Auch heute erhalte ich wieder die Behandlung mit den heissen Stoffbeuteln, diesmal am ganzen Körper.

Diese Behandlung nennt sich Kizhi und verwendet erhitztes Öl, welches mit Kräutern angereichert wurde. Die Säcklein können ganz schön heiss sein, werden gegen Entzündungen und Schmerzen angewendet und fördern die Blutzirkulation. Weiter geht es in Rückenlage.

Nach der Behandlung ist Zeit für das Mittagessen. Nach Melonen und Ananas gibt es Reis, Okra und zwei weitere Beilagen, welche ich nicht kannte. Das ganze schmeckt gut, aber etwas nach Diät. Ist es ja auch, die Ernährung gehört zum Plan. Zum Glück habe ich noch einen Sack Cashews auf dem Zimmer.

Nach dem Essen taucht das französische Paar, welches ich in Nathan’s Holiday Home getroffen habe, auf. Ich hatte ihnen von diesem Zentrum erzählt, offenbar hat das ihr Interesse geweckt. Da sie nicht gut Englisch sprechen, bitten sie mich, zu übersetzen.

Meine Ayurveda Medizin ist auch bereit und ich kann eine Flasche mit einem Kräuterwein und ein Briefchen mit Tabletten abholen, nebst den Anweisungen, wie diese einzunehmen seien.

Am Nachmittag widme ich mich der Süddeutschen Zeitung, welche ich auf dem iPad digital abonniert habe. Das Buch Ravan & Eddie (siehe Blog vom 12. Januar) habe ich vorgestern fertig gelesen. Es hat mich nach der kurzen Durststrecke doch wieder gefesselt. Den Schluss fand ich brutal und traurig. Jetzt habe ich ein neues Buch angefangen: Naked von Papa CJ. Papa CJ ist ein indischer Standup Comedian und Naked ist der Titel seiner Autobiographie.

25.1.2020