Überraschung am Frühstücksbuffet: eine grossen Auswahl an hochwertigen Olivenölen steht auf der Anrichte, da degustiere ich gerne ein paar Sorten. Auch lokal hergestellte Biscuits sind zum Probieren aufgelegt.

Ich spaziere zum Palacio de Villardompardo, wo sich im Untergeschoss die im 11. Jahrhundert erbauten Arabischen Bäder befinden. Sie erstrecken sich über eine Fläche von 450 Quadratmetern und sind damit wahrscheinlich die größten Bäder Spaniens. Den in einigen Räumen erhaltenen Resten almohadischer Dekoration zufolge müssen sie gegen Ende des 12. Jahrhunderts restauriert worden sein.

Der Palast ist ein Riesenbau und beherbergt verschiedene Ausstellungen. Also eben mal die Bäder, welche eindrücklich sind, aber schwer zu fotografieren, weil unter einem Glasboden.

Eine Bilderausstellung zeigt naive Kunst aus Spanien und dem Ausland. Andere Ausstellungen informieren über Olivenanbau und Ölproduktion, Weberei, Landwirtschaft, Traditionen und Bräuche, Keramik und vieles mehr. 

Eine weitere Ausstellung widmet sich dem Dichter Miguel Hernández, welchen ich nicht kannte; aber die meisten werden wohl schon sein von Joan Manuel Serrat.vertontes Gedicht Llego con tres heridas, interpretiert von Nana Mouskouri oder Joan Baez, gehört haben. Das Leben des Dichters war tragisch und er ist jung verstorben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Miguel_Hernández

Mein nächster Programmpunkt ist das Castillo de Santa Catalina, zu welchem ein Fussweg hinauf führt. Es scheint eine beliebte Trainingsstrecke zu sein, denn es hat viele Läuferinnen und Läufer unterwegs. Eine Autostrasse gibt es auch, und ein Teil der Burg ist ein Parador nacional (Spanische Hotelkette im Staatsbesitz). Die Preise für eine Übernachtung beginnen bei 150 €.

Zur Burg wird man wie folgt informiert:

In den überlappenden Mauern vor Ihnen konzentrieren sich über tausend Jahre Geschichte …

Moderne archäologische Ausgrabungen haben die Überreste unterirdischer Lagerhäuser aus christlicher Zeit ans Licht gebracht, in denen sich sogar eine Windmühle befand.

Darüber hinaus wurden jedoch die Überreste eines maurischen Palastes aus dem 12. Jahrhundert entdeckt. Die Armut der verwendeten Baumaterialien (im Wesentlichen Lehm und Schlamm) wurde durch die Verkleidung der Wände mit Arabesken aus geometrischen und pflanzlichen Motiven ausgeglichen, deren Reproduktionen im Torre de las Damas zu sehen sind.

Die markante Topographie, auf der das Wohngebiet (auf zwei Ebenen) errichtet wurde, nutzte die tiefen Abhänge zwischen der Festungsmauer und den Felsvorsprüngen des Hügels. Im Obergeschoss befand sich der Adelsbereich mit den reich verzierten Räumen, während die unterirdischen Räume als Keller und Lagerräume genutzt wurden.

Natürlich hat man auch eine grossartige Aussicht, ich sehe die Ebene, aus welcher ich gekommen bin, und die Bergketten, wohin mein Weg morgen führen wird. Auf dem Panoramabild ist der alte Weg nach Granada markiert. Da bin ich ja gespannt, wie steil das wird.

Ich nehme den Fussweg zurück und wandere zur Catedral de Jaén. Sie sei einer der bedeutendsten Sakralbauten der Renaissance in Andalusien und ganz Spanien. In architektonischer Hinsicht diente sie als Vorbild für zahlreiche spätere Bischofskirchen in Andalusien und im spanischen Kolonialreich. Das Innere könnte man ab 14 Uhr besuchen, da müsste ich über eine Stunde warten und ich verzichte.

Hier gibt es ein Video: https://catedraldejaen.org

Meine Kleider haben eine Wäsche nötig, so verbringe ich die nächste Stunde in der Lavandería.